Warum zu sein wer wir sind eine Leistung ist

Verena Wilmes
3 min readSep 4, 2021

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To be yourself in a world that is constantly trying to make you something else is the greatest accomplishment — Ralph Waldo Emerson

Es mag uns nicht wie eine Leistung vorkommen, wir selbst zu sein. Im Grunde lernen wir auch schon von klein auf, dass wir etwas werden sollen, das aus uns etwas werden soll. Wir lernen, welche Anforderungen und Erwartungen unser Umfeld, unsere Familie an uns stellt. Sei es an unser Verhalten, unser Aussehen, unsere Sprechweise und nicht zuletzt unsere Entscheidungen. Welchen Weg wir einschlagen, beruflich und privat. Sie wollen nur unser Bestes, sie wollen, dass es uns gut geht. Sie setzen das Sandpapier an und schmirgeln los.

So wissen wir genau, was die Gesellschaft von uns erwartet, unser Chef, die Familie und unsere Freunde. Aber wir vergessen uns zu fragen, was wir von uns erwarten. Ob wir wirklich den Weg gehen wollen, den alle anderen als richtig für uns beschreiben, den Weg, den alle gehen. Interessieren uns die Beförderungen und all das gesellschaftliche Ansehen, das unser Beruf mit sich bringt? Bedeutet uns das etwas? Wollen wir schon setteln, mit Wohnung, Heirat und Kind? Macht uns diese langjährige Partnerschaft noch glück­lich oder bleiben wir in der Beziehung, um für unser Umfeld eine Fassade aufrechtzuerhalten?

Oder wollen wir vielleicht etwas ganz anderes?

Es ist nicht leicht, den Weg einzuschlagen, der weniger bevölkert ist. Es ist nicht leicht, anders zu sein und Entscheidungen für uns zu treffen, für das, was wir von unseren Leben wollen. Doch genau das, ist der Schlüssel zum Erfolg und wir alle haben ihn in der Tasche.

Wie Einstein sagte: Jeder ist ein Genie! Aber wenn du einen Fisch danach beurteilst, ob er auf einen Baum klettern kann, wird er sein ganzes Leben glauben, dass er dumm ist. Wir müssen nicht das tun, was andere tun, um zu glauben, dass wir einen Wert haben, gut genug sind oder besonders. Wir müssen das tun, was uns bewegt, was unseren Herzschlag aus dem Ruhepuls reißt und was uns wirklich erfüllt. Und um das zu können, müssen wir lernen, wir selbst zu sein. Ungeschminkt, hoffnungslos romantisch, idealistisch, mit all unseren Schwächen und Stärken. Die Welt hatte schon immer eine Schwäche für Authentizität.

Es gibt vielleicht nichts Wichtigeres als das. Wer authentisch ist, weiß wer er ist und was er will und verspürt nicht das Be­dürfnis, irgendwem etwas zu beweisen, sich zu verbiegen und etwas so zu machen, wie andere es wollen. Warum mögen wir Künstler wie Eminem, Ed Sheeran, Pink oder Adele so sehr? Sie schreiben keine Musik über etwas, das ihnen jemand rät oder vorschlägt, sie machen Musik über das, was sie beschäftigt. Sie teilen ihren Blickwinkel, ihre Freude ihren Schmerz. Authentisch, so wie nur sie es können. Sie sind wie sie sind und sprechen genau damit Millionen von Menschen an. Es ist nicht leicht für uns, die Dinge anders zu sehen als unser Umfeld. Anders zu entscheiden und zu uns zu stehen. Doch wir sollten uns daran erinnern, dass auch die Menschen um uns herum nicht die Hüter einer absoluten Wahrheit sind, noch alle Antworten kennen. Und wir sind nicht hier, um unser Leben nach den Vorstellungen anderer zu leben.

Es gehört Mut dazu unser authentisches Ich zu sein, mit unseren Fehlern und Schwächen. Die wenigsten können das. Aber genau deshalb können wir nicht anders, als diese Authentizität zu bemerken und zu bewundern. Wie so oft fängt alles im Leben mit uns an. In diesem Fall mit unserer Einstellung zu uns selbst. So viel Mut es auch kostet, wir selbst zu sein, so sehr werden wir dafür belohnt.

Wie das Sprichwort besagt: Wenn du Glück hast und anders bist, sei anders — nimm es an.

Wen interessiert es was die anderen denken? Wir haben nur ein Leben.

Wer authentisch ist, ist unersetzlich. Wir haben nur unsere Geschichte zu erzählen, unvergleichlich mit anderen.

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